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Schatzkammern der Technik- und Mediengeschichte

Die Technischen Sammlungen sammeln und bewahren Zeugnisse der Technikgeschichte vom Beginn des Industriezeitalters bis zur Gegenwart. Schwerpunkte bilden neben der Fotografie und Kinematografie die Informations- und Kommunikationstechnik, von den ältesten Rechen- und Schreibmaschinen bis zur Mikro- und Nanoelektronik, von mechanischen Musikinstrumenten bis zur aktuellen AV-Medientechnik. Außerdem umfassen die Museumssammlungen Objekte der Mess- und Elektrotechnik, des wissenschaftlichen Gerätebaus, der Haushalts- und Medizintechnik sowie der Feuerwehrgeschichte Dresdens.

Die Bestände sind in der Dresdner oder sächsischen Industriegeschichte verankert, enthalten aber auch zahlreiche Objekte zur Technikentwicklung im nationalen und internationalen Rahmen. Als Museum der Landeshauptstadt Dresden sammeln die Technischen Sammlungen außerdem Anlagen und Produkte zur Technologieforschung und High-Tech-Industrie im Dresden von heute.

ContaxContax I der Zeiss Ikon AG Dresden, ca. 1933. Die Contax I war 1932 die erste Systemkamera der Welt und die erste Kleinbildkamera mit Metall-Lamellenverschluss. | © Museen der Stadt Dresden

Foto- und Filmtechnik

Ein Sammlungsschwerpunkt ist die Bewahrung der materiellen Überlieferung der »Kamerastadt Dresden«. Die heutigen Sammlungsbestände wurden ab 1957 vom Museum für Photographie Dresden und vom Polytechnischen Museum Dresden erworben, 1992 kam als wesentliche Ergänzung die Gerätesammlung des Großbetriebes VEB Pentacon hinzu. Seit 1993 haben die Technischen Sammlungen Dresden die Bestände erweitert und ergänzt.

In den Depots werden ca. 4000 Fotoapparate, 550 Filmkameras und Projektoren aufbewahrt, ergänzt durch zahlreiches Zubehör, wie beispielsweise Stative, Blitzgeräte und Belichtungsmesser. Diese Objekte spiegeln die über 100jährige Geschichte des einstigen Zentrums der europäischen Kameraindustrie wider, die in den 1860er Jahren mit der Herstellung fotochemischer Produkte ihren Anfang nahm und mit den Großunternehmen Richard Hüttig AG, der Heinrich Ernemann AG und der Emil Wünsche AG um 1900 einen ersten Höhepunkt fand. Mit der Zeiss Ikon AG ab 1926 wurde der Standort auch weltweit bekannt. 1991 endete mit der Liquidation des VEB Pentacon Dresden die Produktion im industriellen Maßstab.

Die Sammlung Foto- und Kinotechnik bewahrt nicht nur die einst bekannten Marken und Kameras der großen Hersteller, wie etwa die Ermanox, Exakta, Contax und alle Modellvarianten der legendären Spiegelreflexkamera Praktica. Museal gesichert wurden auch die vielfältigen Produkte der kleinen und mittelständischen Hersteller in und um Dresden.

KI generiert: Das Bild zeigt eine historische Fotografie, auf der drei Personen zu sehen sind, vermutlich eine Frau und zwei Kinder, die eng zusammenstehen und eine emotionale Verbindung zueinander zeigen. Die Fotografie scheint Schäden oder Alterungserscheinungen aufzuweisen.Stereodaguerreotypie von 1855 , Fotograf: Hermann Carl Eduard Biewend

Fotografie und Film

Die fotografische Sammlung geht in ihrem Kernbestand auf das Museum für Photographie zurück, das 1957 von dem Kunsthistoriker und Werbefachmann Walter Hahn gegründet wurde, bevor es 1970 dem Polytechnischen Museum zugeordnet wurde.  Diese Bestände werden seither durch zahlreiche Neuerwerbungen erweitert. Von besonderem historischem Wert ist der Bestand von Daguerreotypien aus dem 19. Jahrhundert. Die künstlerische Fotografie hat ihren Schwerpunkt in der Porträt- und Landschaftsfotografie. Bekannte Namen in der Sammlung sind beispielsweise Louis Held, Otto Ehrhardt, Hugo Erfurth, Franz Fiedler und Edmund Kesting. Von Bedeutung sind außerdem topografische Fotografien zur Stadt Dresden und ihrer Umgebung sowie Teilbestände, in denen sich die Regional- und Alltagsgeschichte der Fotografie widerspiegelt. 

Zu den bedeutenden Bestandserweiterungen der vergangenen Jahre gehören das fotografische Tagebuch von Hugo Erfurth 1896 – 1930, die »Ansichten zu Deutschland« von Konrad Hoffmeister sowie Arbeiten der Stipendiaten für Fotografie der Stadtsparkasse Dresden.

KI generiert: Das Bild zeigt ein altes, nostalgisches Radiogerät mit verschiedenen Einstellknöpfen und Skalen. Das Gerät scheint aus Holz und Metall gefertigt und hat eine Marke namens "Eswe" auf der Vorderseite.Rundfunkempfänger Audion RE 1 der Sachsenwerk Licht- und Kraft-Aktiengesellschaft Dresden-Niedersedlitz, 1924/1926. Der Empfänger ist das früheste Radio aus Dresdner Produktion, kurz nach Einführung des Hörfunks in Deutschland am 29. Oktober 1923. | © Museen der Stadt Dresden

Unterhaltungs- und Radiotechnik

Leipzig und Dresden spielten in der Entwicklung und Produktion mechanischer Musikinstrumente sowie elektronischer Tonspeicher- und Rundfunktechnik eine historisch bedeutsame Rolle. Die Technischen Sammlungen haben deshalb eine große Bandbreite von Apparaten zur Speicherung und Wiedergabe von Tönen im Bestand. Neben selbstspielenden Klavieren, Spieldosen, Nadelton- und Tonbandgeräten liegt der Schwerpunkt auf historischen Rundfunk- und Fernsehempfängern. Angefangen bei den ersten technischen Versuchen der elektronischen Sprach- und Bildübertragung bis hin zur Fusion in einer »Multimedia-Technik« finden sich die wichtigsten Geräte aus 100 Jahren Hörfunk- und Fernsehen.

KI generiert: Das Bild zeigt eine antike Schreibmaschine aus Holz mit einem ungewöhnlichen Design und Aufbau. Die Schreibmaschine hat eine Tastatur mit weißen Tasten und wirkt handgefertigt.Schreibmaschine von Peter Mitterhofer, Modell "Dresden", Partschins, 1864. Die unikale Schreibmaschinenkonstruktion datiert 10 Jahre vor Beginn der industriellen Produktion von Schreimaschinen in den USA 1874. | Foto: © Museen der Stadt Dresden

Büro- und Computertechnik

Dresden, das Osterzgebirge und Thüringen haben eine lange zurückreichende Tradition des feinmechanischen Gerätebaus. Gemeinsam mit Karl-Marx-Stadt / Chemnitz wurden sie nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Brennpunkt der deutschen Büro- und Datenverarbeitungstechnik sowie insbesondere der Rechenelektronik und Computertechnik in der DDR. Die Museumssammlung bietet nicht nur die mit über 1600 Objekten größte europäische Sammlung von Schreibmaschinen deutscher und internationaler Hersteller, sondern auch weitere technikhistorische Belege zur Geschichte des maschinellen Schreibens und Rechnens von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis zur massenhaften Verbreitung von Computern Ende des 20. Jahrhunderts. Alle Meilensteine der DDR-Computertechnik sind genauso vertreten wie Innovationen aus den USA, der UdSSR, Westeuropa und Japan.

KI generiert: Das Bild zeigt einen Mikrochip des Typs U61000C der Firma ZMD mit 14 Pins. Der Mikrochip hat eine goldene Oberseite und ist mit den Bezeichnungen "C12" und "A5" markiert.Speicherschaltkreis U61000C (1-Mbit-dRAM) des VEB Zentrum für Mikroelektronik Dresden, 1989. Das Projekt »MIKRON« war eine Technologie-Initiative der späten DDR, um den Anschluss an die Weltspitze der Mikroelektronik-Nationen herzustellen. | Foto: © Museen der Stadt Dresden

Mikro- und Nanoelektronik

Dresden war seit Beginn der 1960er Jahre das Zentrum der Mikroelektronikforschung in der DDR. Nach 1990 entwickelte sich die Stadt als Herzstück des Hochtechnologieclusters »Silicon Saxony« zu einem bedeutenden europäischen Standort dieser Branche. Unser Museum begleitet diese Entwicklung von der ersten Stunde an bis in die Gegenwart. So umfasst die Sammlung sowohl die ersten bzw. in den folgenden Dekaden gefertigten Mikrochips »Made in Dresden« als auch wichtige technologische Spezialausrüstungen zu deren Herstellung. Auch der Nachlass des Mikroelektronikpioniers Prof. Dr. Werner Hartmann (1912–1988) steht für die Forschung zur Verfügung. Diese in Deutschland wegen ihres Umfangs herausragende Kollektion bildet mehr als 60 Jahre Bauelemente-Entwicklung des digitalen Zeitalters ab und umfasst auch aktuelle Geräte, in denen Halbleiter-Produkte aus Dresden zu finden sind.

KI generiert: Das Bild zeigt eine historische wissenschaftliche Apparatur mit einer großen Glaskugel und Handkurbel, wahrscheinlich ein elektrostatischer Generator. Es handelt sich um ein Gerät zur Erzeugung und Demonstration von Elektrizität.Scheiben-Elektrisiermaschine um 1770. Die Untersuchung elektrischer Phänomene begann im 18. Jahrhundert mit der Entwicklung von Reibungselektrisiermaschinen. Diese Maschine ist zudem das älteste Exponat des Museums. | Foto: © Museen der Stadt Dresden

Mess- und Elektrotechnik

Ob Schwingungsmesstechnik und Akustik, Kernstrahlungsmesstechnik, Hochfrequenz- und Kabelmesstechnik: Seit den 1950er Jahren profilierte sich Dresden national und international auf dem Gebiet der Messelektronik. Die Branche war wiederum eine Voraussetzung für Entwicklung und Produktion von Unterhaltungs-, Rechen- und Nachrichtentechnik an anderen Orten. Die unterschiedlichsten Produkte, unter anderem der Fa. Clamann & Grahnert (seit 1972 VEB Präcitronic) und des VEB Robotron-Messelektronik, sind in den Technischen Sammlungen genauso überliefert wie die mehr in einer feinmechanischen Tradition stehenden Geräte der Fa. Georg Rosenmüller (seit 1972 VEB Anemometerbau) oder des VEB Reglerwerk (bis 1946 Clemens Müller AG). Darüber hinaus finden sich auch Objekte des Wissenschaftlichen Instrumenten- und Gerätebaus, angefangen bei Elektrisiermaschinen aus dem 18. Jahrhundert bis hin zu Pionierleistungen aus dem Forschungsinstitut des Physikers Prof. Manfred von Ardenne (1907 – 1997).

KI generiert: Das Bild zeigt einen Kontrollraum mit zahlreichen Schalt- und Bedienfeldern, Monitoren und Tasten. Im Vordergrund steht ein Schreibtisch mit einem Stuhl und Büromaterialien.Der 1957 in Betrieb genommene RFR sowjetischer Bauart war der erste Kernreaktor der DDR und wurde vollständig mit Automatisierungsgeräten aus DDR-Produktion gesteuert. | Foto: Messwarte des Rossendorfer Forschungsreaktors (RFR), Zentralinstitut für Kernforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR Rossendorf, 1990
KI generiert: Das Bild zeigt einen offenen Koffer mit verschiedenen Glasaufsätzen und einem elektrischen Gerät, das mit Kabeln verbunden ist. Der Hauptinhalt scheint ein altes medizinisches oder therapeutisches Gerät zu sein.Hochfrequenz-Heilapparat "Siegozon", um 1930 | © Museen der Stadt Dresden

Medizintechnik

Insbesondere der Dresdner Röntgengerätehersteller Koch & Sterzel AG (seit 1948 VEB Transformatoren- und Röntgenwerk) begründete Anfang des 20. Jahrhunderts in der sächsischen Landeshauptstadt eine Traditionslinie der medizinischen Technik für Diagnostik und Therapie. Aber auch zentrale Betriebe und das Forschungszentrum des DDR-Warenzeichenverbandes MLW (Medizin-, Labor- und Wägetechnik) waren später in Dresden, Radebeul und Freital ansässig. Die Sammlung umfasst hauptsächlich Röntgen- und Hochfrequenztherapiegeräte Dresdner Provenienz, zudem Zeugnisse der frühen Wellness-Bewegung wie »Höhensonne«, »Massagegerät« und »Heim-Solarium«. In vielen der überlieferten Geräte, seien es Herzschrittmacher, klinische Monitore oder Diagnosehilfen, steckt nicht zuletzt Know-how aus Dresden.

KI generiert: Das Bild zeigt eine antike Nähmaschine der Marke "Saxonia" auf einem hölzernen Sockel. Auf der Nähmaschine befindet sich ein Stück Stoff, das gerade bearbeitet wird.Nähmaschine Saxonia der Clemens Müller AG Dresden, 1875. Die 1855 gegründete Firma produzierte in 20 Jahren 100 000 Nähmaschinen. Das »Jubiläumsmodell« ist in den Technischen Sammlungen Dresden überliefert. | Foto: © Museen der Stadt Dresden

Haushaltstechnik

Den Kern dieser Sammlung bilden Nähmaschinen aus zwei Jahrhunderten. Mit Clemens Müller (1828–1902), dem Begründer der Nähmaschinenproduktion in Deutschland, und Bruno Naumann (1844–1903), dem größten Nähmaschinenhersteller Deutschlands im 19. Jahrhundert, prägten gleich zwei herausragende Entrepreneure die feinmechanische Industrie der Stadt Dresden. Darüber hinaus sind zahlreiche andere technische Hilfsmittel aus Küche, Bad und Wohnzimmer überliefert: neben bekannten Geräten zum Backen, Beleuchten, Heizen, Kochen, Körperpflegen, Kühlen, Reinigen und Waschen auch exotische Konsumgüter der Alltagsgeschichte wie der »Elektrische Wärmeschuh« und die »Kleingebäckpresse« des DDR-Computerherstellers Robotron.

KI generiert: Das Bild zeigt ein rotes Feuerwehrauto mit einer ausgefahrenen Drehleiter. Das Fahrzeugmodell trägt die Aufschrift "IFA" an der Front.Modell eines Drehleiterfahrzeugs DL 30 auf W 50, 1980er Jahre | © Museen der Stadt Dresden

Feuerwehr-geschichte

In Sachsen, dem Saarland und Baden wurden Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Freiwilligen Feuerwehren Deutschlands gegründet. In Dresden spannt eine der ältesten und vielfältigsten Sammlungen zur Geschichte der Feuerwehr und des Brandschutzes den historischen Bogen vom ledernen Löscheimer und dem dampfbetriebenen Löschfahrzeug der Vergangenheit bis zum Prototyp eines Löschroboters im 21. Jahrhundert. In Kooperation mit dem Brand- und Katastrophenschutzamt der Landeshauptstadt bewahren die Technischen Sammlungen Lösch- und Bergungsgeräte, genauso wie Brandschutz- und Alarmtechnik der jeweiligen Epochen. Darüber umfasst der Bestand zahlreiche Modelle von Feuerwehrfahrzeugen und -geräten.

KI generiert: Das Bild zeigt eine Webseite der Museen der Stadt Dresden, auf der nach dem Begriff "Ernemann" gesucht wurde. Das Suchergebnis enthält eine Reihe von digitalen Archivmaterialien, hauptsächlich historische Dokumente und Fotografien.Foto: © Museen der Stadt Dresden & Folge 3, Hamburg

Digitale Einblicke in unsere Schatzkammern

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